Trying (Staffel 2): Lustige Unterhaltung trifft auf emotionalen Ernst

In der neuen zweiten Staffel von Trying kehren wir zurück in das Leben von Nikki und Jason, ein junges britisches Pärchen, welche ihren Kinderwunsch in die Realität umsetzen möchte. Als sie in der ersten Staffel jedoch merkten, dass es auf natürlichem Weg bei ihnen leider nicht funktionieren wird, freunden sie sich mit dem Gedanken an, ein Kind zu adoptieren. Das ist so, wie in der ersten Staffel auch, das Zentrum der zweiten Staffel um das sich alles dreht. Nachdem sie es geschafft hatten, beim britischen Adoptionsgremium akzeptiert zu werden, sind sie jetzt auf der Suche nach einem passenden Kind für sich.

Dass dies nicht auf Anhieb klappt und welche anderen Steine ihnen in den Weg gelegt werden, sehen wir in den neuen acht Folgen der zweiten Staffel. Neben ihrer Story sehen wir aber auch wie Erica und Freddy sich immer weiter auseinander leben, neue PartnerInnen finden aber vielleicht doch noch an ihre alten Zeiten zurückdenken. Mehr zur inhaltlichen Story sei aber nicht gesagt, da ich dir diese natürlich nicht vorwegnehmen möchte.

Ich muss aber ehrlich sagen, die Story an der Serie ist nicht zwangsweise, dass was mich am meisten überzeugt. Klar ist die Adoptionsthematik interessant und es gibt wenig andere Serien & Filme die das so gut in den Mittelpunkt stellen. Mich überzeugte aber vielmehr die Stimmung, welche einem konstant rübergebracht wird und mich über alle Folgen mitgerissen hat. Dadurch das es eine Comedy-Serie ist, bekommen die häufig ernsten Momente eine gesunde Lockerheit, welche die Situation für uns Zuschauer angenehmer macht aber auch nicht die Ernsthaftigkeit verliert. Zudem bekommen wir auch oft zum Folgenende einen emotionalen Höhepunkt, welcher die Geschichtsabschnitte schön abrundet und uns das Anklicken der nächsten Folge ungemein einfach macht. Zwischendrin gibt es immer mal kleine Lacher, wenn die Serie sich in einem Moment mal nicht so ernst nimmt und mit den beiden Hauptcharakteren sympathisiert man auch in dieser Staffel weiterhin. Beim Schauen ist mir aber irgendwann die Frage aufgeploppt, ob die Hauptcharaktere nicht zu Perfekt sind? Und ob die Serie immer noch gut wäre, wenn sie das nicht mehr wären. Klar haben wir auch bei ihnen Höhen und Tiefen und das Thema Kind nimmt beide auf ihre Art und Weise mit. Aber ihre Beziehung an sich ist nie wirklich Thema und sie scheinen ihn idealer Harmonie zu leben. Das ist glaube ich auch Stück weit der Grund, wieso die Serie so leicht zu schauen ist. Doch für mich persönlich kratze das ein bisschen an der natürlichen und authentischen Art der Serie, was ich sonst immer hatte. Es war auf dieser Ebene schon zu Perfekt um Wahr zu sein für mich. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau.

Generell hat mich die Serie sehr gut auch in der neuen Staffel mitgenommen und dadurch das für mich die Story nicht 100 % im Mittelpunkt stand, wurde die Thematik für mich bisher noch nicht zu langweilig. Ob das in der bereits bestätigten dritten Staffel aber dann langsam kommt und ob sich irgendwann die Dynamik ändert, falls sie ein Kind irgendwann erfolgreich adoptieren werden, darauf kann ich nur gespannt warten. Wer gerne lockere Unterhaltung aber nicht auf Kosten von fehlender Substanz schaut, ist mit den beiden ersten Staffeln von Trying sicher gut aufgehoben.

Wer sich die neuen Folgen von Trying anschauen möchte, kann das ab 18. Mai 2021 immer wöchentlich exklusiv bei Apple TV+ machen. Dort gibt es auch die ganze erste Staffel auf Abruf. Die Serie ist im Originalton, deutscher Synchronisation und vielen weiteren Sprachen und Untertiteln verfügbar. Mehr zu Apple TV+ und wie es funktioniert kannst du in unserem umfangreichen Tutorial herausfinden.