Little America (Staffel 1): Geschichten des Lebens (Review)

Little America erzählt die Geschichten von acht unterschiedlichen Menschen und wie diese ihr Glück in Amerika gefunden haben. Jede Folge porträtiert eine Lebensgeschichte in 30 Minuten und wie ihr geografischer Standort ihr Leben beeinflusst. 

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Ich möchte dieses Review mit der zweiten Folge beginnen, namens “The Jaguar”. Warum? Es war diese eine Folge, die mich komplett gefesselt und von der Serie überzeugt hat. In dieser Folge wird die Geschichte von Marisol, ein junges Mädchen welches aus Mexico nach America gekommen ist und sich immer aufgrund ihres Hintergrunds anders behandelt füllt. Ihre Familie hat nicht viel Geld und deswegen nutzt sie jede Gelegenheit, an kostenlose Sachen zu kommen. So sieht sie eines Tages mit einer Freundin, dass an ihrer Schule ein kostenloses Squash Training stattfindet, wo man die Schuhe anschließend kostenfrei behalten darf. Da ihre aktuellen Schuhe schon fast komplett kaputt sind, sieht sie es als einfache Möglichkeit an neue zu kommen, Interesse am Sport selbst hatte sie aber nicht wirklich. Während des Probetrainings erkennt der Trainer doch potenzial und fordert die Teenagerin an weiteren Trainings teilzunehmen, weil er ihren inneren Jaguar sieht. Den für Squash benötigen die Spieler eine schnelle Auffassungsgabae und Reaktionsart, wie ein Jaguar. Was bei einer Probestunde begann entwickelt sich zu einem einnehmenden Hobby für Marisol und weckt ihre Kämpfernatur, welche sie durch ihre Lebensgeschichte verloren hatte. Schließlich nimmt sie an einem großen Turnier teil, was ihr das Gefühl von Stärke und etwas, auch als Migrant, erreichen zu können. Ob sie das Turnier schlussendlich gewonnen hat, könnt ihr in der Serie selbst anschauen, aber das ist nicht der ausschlaggebende Punkte. Das Tolle an der Folge war einfach ihre Entwicklung zu sehen. Was eine einzelne Leidenschaft einen Menschen so Positiv beeinflussen und Stärke geben kann. Welche sie durch den Trainer, der sie richtig fordert und wie jeden anderen behandelt, entfalten kann.

Das war nur eine Geschichte. Natürlich unterscheiden sich die einzelnen Folgen stark voneinander und jedes Mal sehen wir Personen aus einem anderen Hintergrund, aus anderen Regionen der Welt und ihre unterschiedlichen Wege nach Amerika oder wie das Land sie beeinflusst hat. Man muss hier aber auch immer im Hintergrund haben, dass hier der American Dream, also das man alles erreichen kann, nur weil man dran glaubt, sehr glorifiziert wird. Das ist an sich nichts Schlechtes und eine Serie darf das auch, da sie in erster Linie inspirierende Geschichten erzählen will und alle Geschichten basieren auf wahren Geschichten, die im Epic Magazin veröffentlicht wurden und in dieser Serie verarbeitet wurden. Aber diese sind natürlich selektiert und zeigen ein sehr positives Bild von Migration, was in der Realität oft nicht so schön ist. 

Ich bin ein Fan von Serien, wo jede Folge für sich selber stehen kann und in sich eine abgeschlossene Geschichte erzählt. So sind die Geschichten nicht zu langatmig und auf den Punkt gebracht, aber auch nicht zu kurz, sodass man sich in die Charaktere reinfinden kann. Jeder der sich für andere Kulturen und besondere Lebensgeschichten interessiert, wird hier definitiv fündig. Außerdem ist die Serie von der Cinematography sehr einfach bzw. Realistisch gehalten, was einem ein authentisches Gefühl gibt.

Alle acht Folgen der ersten Staffel von Little America sind in Deutschland exklusiv bei Apple TV+ im Abo zum Anschauen verfügbar, in vielen verschiedenen Fragen wo auch eine deutsche und originale englische Synchronisation oder Untertitel verfügbar sind. Wer sich für ähnliches interessiert, der findet den Film Hala (welcher auch bei Apple TV+ verfügbar ist) vermutlich auch spannend, wo es um ein muslimisches Mädchen geht, dass in Amerika aufwächst und ihre Kulturen aufeinander prallen. Dazu habe ich hier auch schon eine Review geschrieben.