„Follow This“ ist die BuzzFeed Dokumentation-Serie seriös oder nur Trash?

Seit dem 23. August 2018 gibt es auf Netflix eine Dokumentationsserie namens „Follow This“, sie umfasst sieben Episoden mit einer ungefähren Länge von 20 Minuten und dreht sich von Männerrechten, die Zukunft des Fakes bis hin zum internationalen Hurentag.

In jeder Episode begleiten uns einen BuzzFeed Reporter, welcher den Themen auf den Grund geht. Das machte mich anfangs skeptisch, da ich BuzzFeed eigentlich nur als Internetpräsenz wahrgenommen habe welche mit werbewirksamen Titeln, pikanten Themen und wenig kontroversem Inhalt Aufmerksamkeit erreicht. Ich habe mich gefragt, wird diese Mini-Serie auch so sein? Nachdem ich die erste Staffel komplett angeschaut habe, kann ich überzeugt sagen: Nein.

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Einige der Folgen handeln über pikantere Themen, wie bspw. der Internationale Hurentag oder Intersexualität aber ich war sehr positiv überrascht wie ernsthaft und kontrovers sie die Themen dargestellt haben. Was vielleicht auch am Aufbau der einzelnen Episoden liegt.

Jede Episode startet mit einem kleinen Teaser um was es in der Folge geht, was den Zuschauer für das Thema und die folgenden 20 Minuten heiß machen soll. Nach dem Intro gibt der jeweilige Reporter seinen persönlichen Bezug zu dem Thema ab und wird durch kleine Details vorgestellt. So hat man schnell das Gefühl in besser zu kennen und sieht ihn als Freund der einen durch das Thema führt. Anschließend trifft der Reporter meistens eine konkrete Person oder Organisation welches im Laufe der Folge den Schwerpunkt setzt. Man bekommt einige Informationen rund um die Persönlichkeit und verschiedene Hintergrundinformationen zum Thema. Wenn dann ca. 2/3 der Folge vorbei sind, werden weitere Standpunkte hinzugezogen, die die Vielfalt des Themas repräsentiert und die zuvor entstandene Blase aufbrechen soll. Der Zuschauer wird jetzt mit der Komplexität des Themas vertraut gemacht und am Ende zieht der jeweilige Journalist noch ein abschließendes Fazit was er aus seinen Erlebnissen erfahren hat. So fühlen sich die Folgen in sich sehr schlüssig und abgerundet. Der Reporter telefoniert innerhalb der Episoden oftmals mit seinem Chef oder Kollege um mit ihm über das Thema zu sprechen. Dadurch werden die Inhalte nochmal besser verinnerlicht und auf den Punkt gebracht.

Doch eine gute Struktur einer Serie macht die Serie nicht automatisch gut. Die filmische Inszenierung holt mich als Zuschauer ab und gibt mir ein das Gefühl mich mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen. Außerdem finde ich die Vielfalt der Reporter gut und der Standorte. Klar, die meisten Episoden spielen in den U.S.A. aber auch einzelne Episoden in Kanada und sogar eine in Deutschland, so werden auch Unterschiede von verschiedenen Ländern dargestellt.

Als Fazit kann ich nur sagen eine gute Dokumentationsserie, welche ich in der Qualität von BuzzFeed nicht erwartet hätte. Die kurze Episodenlänge ist insoweit gut, dass man alles noch sehr gut aufnehmen kann aber andererseits einfach nicht die Möglichkeit gibt die Themen in ihrer vollen Breite zu zeigen, was in manch einem Fall echt schöner gewesen wär.

Ich persönlich liebe solche Dokumentationsserien, erst recht wenn sie eine gute Videoproduktion erleben durfte. Deswegen kann ich dir nur raten selbst mal reinzuschauen. Am besten schau dir die Episodentitel an und wähle dann ein Theme aus welches dich interessiert.

Alle Folgen sind im englischen Originalton und mit deutschem Untertitel verfügbar!

Tipp: „Follow This“ ist eine wirklich gute Dokumentationsserie aber ehrlich gesagt kenne ich noch eine bessere auf Netflix. Seit einigen Wochen läuft auf Netflix eine Serie (in Kooperation mit VOX) namens „Explained“ die auch auf viele verschiedene Themen eingeht aber diese noch besser auseinander nimmt und für den Zuschauer erklärt. Dazu gibt es hier auf WatchingSimon bestimmt auch bald ein Review!