Basierend auf einer New York Times Kolumne ist die 7 Folgen lange Serie namens „Diagnosis“ am 16. August 2019 exklusiv auf Netflix erschienen. Die Serie beschäftigt sich jede Folge mit einem besonderen Krankheitsfall, wo der Patient keine eindeutige Diagnose erhalten hat und nicht genau weiß, was er hat und wie es dementsprechend richtig behandelt werden kann.
Die Doktorin Dr. Lisa Sanders, welche einen auch du diese Dokumentation leitet, schrieb in der New York Times über jeden Fall einen Artikel und rief die Leser dazu auf, ihre möglichen Diagnoses in Form eines Videos ihr zuzusenden. So meldeten sich hunderte Personen, über die ganze Welt verteilt, auf die einzelnen Fälle und konnten so neue Anstöße geben, welche eventuell zu einer richtigen Diagnose führten.
Dr. Lisa Sanders steht immer im engen Kontakt zu den betroffenen Personen und deren Umfeld und wir als Zuschauer begleiten sie bei ihren Erlebnissen. Hier sind die Besuche bei den Familien, die Auswertungen von den Diagnoses der Leser und schließlich den Umgang mit neuen Ansätzen gemeint. Das die Geschichten der Betroffen oftmals sehr emotional sind, ist ja schon im Vorhinein klar. Aber das besondere und interessante an der Serie ist, wie jeder Betroffene unterschiedlich mit seiner Krankheit umgeht und das erst recht, ohne richtige Diagnose. So gibt es Fälle, wo das betroffene Umfeld sehr emotional mit allem umgehen, andere probieren immer positiv drauf zu sein und manch eine wollen sich eigentlich gar nicht helfen lassen. In alle Fällen jedoch, ist Dr. Lisa Sanders, meiner Meinung nach, immer richtig mit den Personen umgegangen. Einfühlsam aber auch respektvoll, falls sie etwas an der Situation auszusetzen hatte. Man merke richtig wie Nahe ihr diese Personen gingen und wie stark sie diese wertschätze.
Neben den ganzen emotionalen Geschichten der Patienten hatte die Serie auch einen großen medizinischen Aspekt. So wurden einige der mutmaßlichen Diagnosen näher erläutert und so für den Zuschauer verständlicher verpackt und nachvollziehbar. So beginnt man oftmals mitzurätseln, was es sein könnte und durch die vielen verschiedenen Meinungen der Leser hat man auch einige unterschiedliche Impulse, was es sein können. Wie sie schlussendlich die einzelnen Leservideos ausgewertet haben und bei tausenden Einsendungen relevante selektiert haben, wurde nicht erklärt. Aber die meisten Diagnosen, welche man in der Serie sieht, wirkten oft sehr glaubhaft und einige Antworten war auch emotional, da sich auch oft andere Personen gemeldet hatte, welche gleiche Symptome hatten.
So kam es nicht jede Folge zu einem Happy End und nicht jeder Patient hatte eine 100%ige Diagnose, aber neue Ansätze oder Personen mit den gleichen Problemen wurden gefunden, welche nun den Betroffenen Unterstützung und Verständnis geben konnten.
Das Einzige, was mich an der Serie gestört hat, aber super verständlich ist, dass die Folgen oft am Ende ins Leere gelaufen sind. Es werden zwar am Ende der Folge Bilder mit Text eingeblendet wie es mit den Betroffen weiter ging, aber oft waren die Informationen nicht viel sagend, bzw. ist zwischen der Produktion und dem Veröffentlichen der Serie vermutlich nicht so viel Zeit vergangen, dass man richtige große und entscheidende Entwicklungen sehen konnte. So hatte man öfters das Gefühl gehabt, die Leiden der Betroffenen erlebt zu haben aber keinen Heilungsprozess mitzuerleben.
Deswegen würde ich es mir wünschen, dass in ein paar Jahren eine neue Staffel erscheint, wo man die Entwicklung der bisherigen Patzienten aufgreift aber natürlich auch neue Fälle bearbeiten, denn schlussendlich hilft diese Serie Leuten ihre Krankheiten zu erkennen und ihnen damit zu helfen, was gibt es schöneres?
Du kannst alle 7 Folgen der ersten Staffel à 45 Minuten, seit dem 16. August 2019 im deutschen Angebot auf Netflix anschauen. Die Serie ist in deutscher Synchronisation und deutschem Untertitel verfügbar. Hier kommst du direkt zur Serie.